Immer mehr COVID-19 Betroffene kämpfen in Folge der Infektion über Monate mit anhaltenden gesundheitlichen Beschwerden – auch bekannt als Long COVID (1). Erste Studien deuten darauf hin, dass etwa 10% aller Infizierten davon betroffen sind (2).
Long COVID kann jeden treffen – auch junge, gesunde Menschen, die keiner bekannten Risikogruppe angehören. Laut einer vorläufigen Studie sind 45% dieser Betroffenen nach über sechs Monaten nicht in der Lage Vollzeit zu arbeiten, 22% sind arbeitsunfähig (3).
Gemäß dem nationalen Motto: “Zusammen gegen Corona” verlangen wir JETZT das dringende Eingreifen von Jens Spahn, Anja Karliczek und der Bundesregierung:
- Eine zentrale Koordinationsstelle für die Belange von Long COVID Betroffenen auf Ebene der Bundesregierung
- Einrichtung und Vernetzung von regionalen, fachübergreifenden Ambulanzen zur Akut- und Nachbetreuung aller Long COVID Betroffenen
- Netzwerke zur Erforschung der Pathomechanismen von Long COVID
- Kooperationen mit der pharmazeutischen Industrie um Medikamente auf die Möglichkeit der Behandlung von Long COVID zu sichten
- Öffentliche Anerkennung von Long COVID und daraus resultierender Arbeitsunfähigkeit
- Fachübergreifende medizinische Leitlinien, damit Allgemeinmediziner*innen und Internist*innen Betroffene bundesweit der neuesten Evidenz gerecht versorgen können
- Einrichtung einer nationalen Gesundheits-App oder Erweiterung der bestehenden Kontakt-App – gemäß der App “COVID Symptom Study” – um regionale Infektions-Cluster frühzeitig festzustellen und Long COVID Patient*innen anhand der Symptome früh zu erkennen (4)
In Großbritannien und den USA wurden auf Regierungsebene bereits Initiativen zu Long COVID und der gezielten Betreuung von Betroffenen gestartet (5,6,7). In Deutschland gibt es bisher keine fachübergreifende, patientenorientierte Behandlung – und somit oft keine akute ärztliche Hilfe für Betroffene. Existierende Post-COVID Ambulanzen sind bereits jetzt überlastet. Folgeerkrankungen und die vielfältigen Long COVID Beschwerden werden somit zu spät diagnostiziert und behandelt - Betroffenen droht die Arbeitsunfähigkeit. Ein rechtzeitiger Bluttest kann jedoch die Biomarker für einen langwierigen Verlauf feststellen und eine zeitnahe medizinische Behandlung die überschießende Immunreaktion eindämmen (8,9).
Die Betroffenen und Bürger*innen der Bundesrepublik Deutschland