An: Landessozialamt Hildesheim, Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Sichern Sie 35 jungen Menschen mit Behinderung den Einzug in ihr neues Zuhause
Wir fordern die vollständige Kostenübernahme für die jetzigen und zukünftigen Bewohner*innen mit Behinderung im Haus Weitblick bei Göttingen durch das Landessozialamt Hildesheim, bzw. durch die lokalen Sozialämter.
Die notwendige Vergütungsvereinbarung, die vor Monaten vom Betreiber Medem Real Care GmbH beantragt wurde, muss unverzüglich vom Landessozialamt unterzeichnet werden.
Die Eltern der Betroffenen haben jetzt acht Jahre für die Entstehung dieser Wohneinrichtung gekämpft. In den 7 Wohngruppen könnten 35 Menschen mit Behinderungen wohnen, zurzeit sind aber nur 5 Zimmer belegt. Über 20 Betroffene haben bereits seit April 2022 ihre Zimmer eingerichtet und warten immer noch auf ihren Einzug.
Der Einzug der wartenden Menschen mit Behinderung in die Wohngruppen ins Haus Weitblick darf sich nicht länger verzögern - oder gar aus Kostengründen scheitern.
Warum ist das wichtig?
Haus Weitblick in Rosdorf bei Göttingen steht fast leer: Schwerstbehinderte Menschen können nicht in ihr neues Zuhause einziehen. Familien, die Jahre lang ihre Kinder gepflegt und unterstützt haben, wissen nicht weiter.
Das Projekt droht aus Kostengründen zu scheitern. Der Bau der Wohneinrichtung geschah in Mitten der Baukostenexplosion. In der Folge war der geplante Kostenrahmen nicht mehr zu halten. Das Landessozialamt zahlt nun entgegen der Absprachen nicht mehr die volle Miete. Dies wird damit begründet, dass es sich um eine deutliche Überschreitungen des Flächenbedarfes für Menschen mit Behinderung handele.
Die Investitionsrichtlinie sehe bei den Wohnplätzen für behinderte Menschen einen Flächenbedarf von durchschnittlich 45 Quadratmeter vor. Gehfähigen behinderten Menschen werden dabei höchstens 40, Rollstuhlfahrern höchstens 50 Quadratmeter zugemessen – die gemeinsam genutzten Flächen der Wohngruppe anteilig eingerechnet.
Im Falle des Haus Weitblickes handelt es sich um fünf!!!! Quadratmeter zu viel...
Pro Bewohner fehlen also monatlich rund 500 Euro, welche das Landessozialamt, trotz vorheriger Absprache aktuell nicht übernimmt.
Alle geplanten Einzüge stehen seit Wochen aus. Das Landessozialamt Hildesheim gibt keine weiteren Auskünfte und "spielt auf Zeit".
Berichterstattung dazu:
https://www.goettinger-tageblatt.de/lokales/goettingen-lk/rosdorf/wohnprojekt-fuer-menschen-mit-behinderungen-in-rosdorf-droht-zu-scheitern-USMQ76B2XYEBOWGI44QE6SQJ4E.html