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An: Minister Christian Pegel (SPD), Minister für Energie, Verkehr, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern und Minister Till Backhaus (SPD), Minister für Landwirtschaft und Umwelt

Keine Gasbohrungen auf der Insel Usedom

Die geplante Gasförderung wird nicht stattfinden. Kurz vor dem geplanten Raumordnungsverfahren hat sich die Firma von dem geplanten Vorhaben verabschiedet. Der aktive Widerstand und der ständige Protest haben sich bezahlt gemacht. Die Insel Usedom hat sich aktiv gegen die Gasförderung ausgesprochen.

Die Bürgerinitiative Lebensraum Vorpommern e.V. ersucht die Herren Minister Christian Pegel und Till Backhaus, alles in Ihrem Verantwortungsbereich dafür zu tun, dass eine Gasförderung auf der Insel Usedom nicht realisiert wird.

Warum ist das wichtig?

Das Energieunternehmen ENGIE E&P Deutschland GmbH plant, auf der Ostsee-Insel Usedom eine Erdgas-Lagerstätte zu erschließen und eine Förderanlage zu errichten.
Im Oktober 2017 wurde bei der Raumordnungsbehörde Greifswald der erste entsprechende Antrag auf ein Genehmigungsverfahren eingeleitet, um das vor der Küste der Kaiserbäder gelegene Gasvorkommen durch Bohrungen vom Hinterland aus zu erschließen. Sollte das Projekt nicht verhindert werden, beginnt die Gasproduktion schon im Jahr 2022!

Die Bürgerinitiative Lebensraum Vorpommern e.V. ist entschieden gegen dieses Vorhaben und braucht Ihre Unterstützung, um eine solche – für die Insel katastrophale Entwicklung – zu verhindern. Der Naturpark und die Tourismusregion Insel Usedom sollten für eine umweltbelastende und risikobehaftete Gasindustrie nicht zur Verfügung stehen!
Das sensible und schützenswerte Ökosystem des Naturparks und die davon abhängige wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus dürfen nicht den Profitinteressen eines Konzerns geopfert werden (der aktuell an den britischen Konzern Neptune Energy verkauft wird, finanziert durch die US-amerikanische Carlyle Group, CVC Capital Partners und einen souveränen, nicht benannten Investor)!

Gründe:

• Die Insel Usedom ist u.a. Landschaftsschutzgebiet und Naturpark, Ziele des Umwelt- und Naturschutzes stehen einer Gasförderung entgegen.

• Tourismus ist der Hauptwirtschaftsfaktor auf der Insel. Ein Tourismus, der der Erholung und Gesundung der Menschen dient. Eine potentiell die Umwelt gefährdende Industrie wäre ein nicht wieder gut zu machender Imageschaden für die Insel und damit auch ein wirtschaftliches Desaster.

• Das Gas, welches unter den Küsten der Insel aus 3.000 m Tiefe gefördert werden soll, lagert nicht in einer Blase, sondern in Gesteinsschichten, die zunächst „aufgeschlossen“ werden müssen. Das „Aufschließen“ in sogenannten Tightgas-Lagerstätten kann zur Verunreinigung von Grundwasservorkommen führen!

• Sollte sich die Gas-Fördermenge nicht als ergiebig genug erweisen, sind Frac-Behandlungen zur sog. Stimulierung obligatorisch!

• Bei dem zu fördernden Gasgemisch handelt es sich um hochgiftiges Sauergas, das u.a. einen extrem hohen Schwefelwasserstoff-Gehalt aufweist. Schwefelwasserstoff, dessen Geruch an faulende Eier erinnert, ist ein Gas, das zudem stark korrosiv, ätzend, leicht entzündbar und bereits in geringen Konzentrationen extrem toxisch ist. (Die Gasindustrie verweist darauf, dass Schwefelwasserstoff bereits in Konzentrationen ab etwa 0,015 % sehr giftig ist. Gemäß den Angaben der Engie E&P GmbH hat das Gas in den Gesteinsschichten unterhalb unserer Seeheilbäder sowie des Küstenmeeres einen Schwefelwasserstoffanteil von ca. 0,5 %!)
• Die geplante Gas-Förderstelle liegt in einer Trinkwasserschutzzone, es besteht ein hohes Gefährdungspotential in Bezug auf Havarien und den Eintrag wassergefährdender Stoffe in das Grundwasser, insbesondere beim Einsatz von Frac-Fluiden und einer möglichen Rückverpressung von Lagerstättenwasser in Versenkbohrungen. Die Insel Usedom verfügt nur über einen ungedeckten Grundwasserleiter in den sandführenden Schichten zur Trinkwassergewinnung. Dieses alleinige inselweite Trinkwasserreservoir darf keinesfalls beeinträchtigt werden.

• Studien zeigen, dass im Bohrlochbergbau 5 % aller Bohrungen und Leitungen undicht sind, nach 30 Jahren Betrieb schon 50 %!

• Bohrlochbergbau fördert NORM-Stoffe (Naturally Occurring Radioactive Material) als sich konzentrierender „Beifang“ im Abwasser und Bohrschlamm. So können z. B. Quecksilber, Schwefelwasserstoff, Benzol und radioaktive Stoffe in die Umwelt gelangen. Sie sind im Bereich von Bohrstellen in erhöhter Konzentration nachweisbar.

• Jegliche Gasförderung birgt Restrisiken, die nicht eindeutig bestimmbar sind! Die genannten Giftstoffe können freigesetzt werden, das Trinkwasser verunreinigen und gefährliche Krankheiten auslösen.

• Tektonische Störungen/Bodenabsenkungen als Folge von Bohrungen sind zu erwarten.
Beispiel: das bisher zweitstärkste Erdbeben mit 3,4 auf der Richterskala am 08.01.2018 im Erdgasfeld Groningen in den Niederlanden!

• Die notwendige Abscheidung des Schwefelwasserstoffs und weiterer NORM-Stoffe würden zwingend den Bau einer Chemiefabrik in der Größe von ca. 2–3 ha bzw. 3–4 Fußballfeldern erfordern.

• Der Bau und Betrieb einer Gasförderanlage bedeuten einen dauerhaften, erheblichen Anstieg des Verkehrsaufkommens durch LKW, die Schwefel, NORM-Stoffe und evtl. belastetes Lagerstättenwasser und Frac-Fluide abtransportieren. Bau- und Lieferverkehr führen zu hoher Lärm- und Staubbelastung, was insbesondere für die kleinen Inseldörfer im Hinterland katastrophale Folgen hätte.

Fazit:

Die südliche Ostsee ist insbesondere auf Grund ihrer geringen Ausdehnung ein besonders anfälliges Ökosystem. Das Risiko einer Verunreinigung mit entsprechenden Folgen für Natur, Umwelt und Tourismus ist unkalkulierbar und muss durch ein Verbot der Förderung von Erdgas ausgeschlossen werden!

Wir kämpfen für den Erhalt Usedoms als Urlaubsregion und Naturpark.
Über 80 % der Bevölkerung leben vom Tourismus, der seit 166 Jahren der Hauptwirtschaftszweig der Insel ist!

Die Tourismusschwerpunkte an den Küsten Usedoms sind eingebettet in miteinander verbundene Natur-, Landschafts- und Gewässerschutzgebiete. Der Erhalt und der Schutz dieser hochsensiblen Gebiete ermöglicht erst das Angebot eines hochwertigen touristischen Erholungsraums, welcher sich vor allem durch eine unbelastete Umwelt auszeichnet!

Kein Gasbohren auf Usedom! Unterstützen Sie uns!

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Neuigkeiten

2018-05-02 09:37:12 +0200

Petition ist mit 4,393 Unterschriften erfolgreich

2017-08-01 19:52:20 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2017-07-31 20:19:47 +0200

500 Unterschriften erreicht

2017-07-29 22:20:16 +0200

100 Unterschriften erreicht

2017-07-29 14:58:53 +0200

50 Unterschriften erreicht

2017-07-28 21:25:43 +0200

25 Unterschriften erreicht

2017-07-28 14:13:35 +0200

10 Unterschriften erreicht