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An: Deutscher Bundestag

Abbau umweltschädlicher Subventionen

Der Deutsche Bundestag soll beschließen, dass die umweltschädlichen Subventionen abgebaut werden, die die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler 65,4 Milliarden Euro jährlich kosten. Dieses Geld wird dringend für eine konsequente Energie- und Verkehrswende und eine sozial-ökologische Transformation gebraucht.

Warum ist das wichtig?

Umweltschädliche Subventionen belasten die Bürgerinnen und Bürger doppelt: Auf der einen Seite muss der Staat mehr ausgeben, weil er an Unternehmen und Privatpersonen Finanzhilfen zahlt, oder bekommt weniger Einnahmen, weil er ihnen Steuernachlässe gewährt. Auf der anderen Seite wird der Staat zunehmenden Mehrausgaben infolge von Umweltzerstörung, Klimawandel, Schäden an Wasser, Boden oder Luft, bis hin zur Erhöhung der Flächeninanspruchnahme und dem Verlust der biologischen Vielfalt sowie Gesundheitsschäden gegenüberstehen. Denn die Verursacher von Umweltschäden tragen einen Teil der Kosten der Produktion und des Konsums nicht selber. Sie bürden sie stattdessen dem Staat und der Gesellschaft auf.

Umweltschädliche Subventionen verzerren auf diese Weise auch den Wettbewerb zu Lasten umweltfreundlicher Techniken und Produkte. Dies konterkariert den Umweltschutz und behindert den Übergang zu nachhaltigen Produktions- und Konsummustern.

Um diese Fehlanreize zu kompensieren, muss der Staat in erhöhtem Maße umweltgerechte Techniken und Produkte fördern, zum Beispiel die Erneuerbaren Energien. Nur so haben sie im Wettbewerb eine faire Chance und können sich im Markt durchsetzen.

Das Umweltbundesamt hat in seiner Analyse nur die wichtigsten Subventionen des Bundes berücksichtigt, während Förderprogramme aus Landes- und kommunaler Ebene weitestgehend unberücksichtigt bleiben. In einigen Fällen ist es dem Amt außerdem nicht möglich, den umweltschädlichen Anteil der Subventionen zu quantifizieren. Die Summe von 65,4 Milliarden Euro stellt somit lediglich eine Untergrenze der umweltschädlichen Subventionen dar, heißt es in dem aktullen Bericht vom 28. Oktober 2021.

Subventionen in der Energiewirtschaft

Mit 25,4 Milliarden Euro wird die Energiebereitstellung und -nutzung subventioniert. Dies betrifft sowohl die Gewinnung der Energieträger (zum Beispiel Braunkohle und Steinkohle) als auch die Energieerzeugung.

Subventionen im Verkehr

Im Verkehr trugen im Jahr 2018 Subventionen in Höhe von 30,8 Milliarden Euro (2012: 28,6 Mrd. Euro) zur Belastung der Umwelt bei. Mit knapp 12 Milliarden Euro entfällt ein großer Teil der umweltschädlichen Verkehrssubventionen auf den Flugverkehr.

Subventionen im Bau- und Wohnungswesen

Der Sektor Bau- und Wohnungswesen weist im Jahr 2018 umweltschädliche Subventionen in Höhe von 3 Milliarden Euro (2012: 2,3 Mrd. Euro) auf. Die Subventionen bezuschussen in undifferenzierter Weise den Neubau von Wohnraum oder die Neuerschließung von Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsflächen und verstärken damit unter anderem die Landschaftszersiedelung.

Subventionen in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Im Jahr 2018 flossen in die Land- und Forstwirtschaft/Fischerei 6,2 Milliarden Euro (2012: 5,8 Mrd. Euro) Subventionen. Im Vergleich zum vorherigen Bericht ist die Subventionshöhe deutlich gestiegen. Dies ist auf die erstmalige Quantifizierung der umweltschädlichen Mehrwertsteuerbegünstigungen für tierische Produkte zurückzuführen.

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/texte_143-2021_umweltschaedliche_subventionen.pdf

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/wirtschaft-umwelt/umweltschaedliche-subventionen#textpart-3

https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-wirtschaft/umweltschaedliche-subventionen-in-deutschland#textpart-1

Umweltschädliche Subventionen im Einzelnen:

1. Strom- und Energiesteuer-Ermäßigung für das Produzierende Gewerbe und die Land- und Forstwirtschaft
2. Spitzenausgleich bei der Ökosteuer für das Produzierende Gewerbe
3. Steuerentlastung für bestimmte energieintensive Prozesse und Verfahren
4. Steinkohlesubventionen
5. Begünstigungen für die Braunkohlewirtschaft
6. Energiesteuervergünstigungen für Kohle
7. Herstellerprivileg für die Produzenten von Energieerzeugnisse
8. Energiesteuerfreibetrag für die nicht-energetische Verwendung fossiler Energieträger
9. Kostenlose Zuteilung von CO2-Emissionsberechtigungen
10. Zuschüsse an stromintensive Unternehmen zum Ausgleich emissionshandeslbedingter Strompreiserhöhung
11. Besondere Ausgleichsregelegung des EEG für stromintensive Unternehmen und Schienenbahnen
12. Eigenstromprivileg des EEG (Industrie)
13. Begünstigungen der energieintensiven Industrie bei den Stromnetzentgelten
14. Privilegierung von Sondervertragskunden bei der Konzessionsabgabe für Strom und Gas
15. Ermäßigte Sätze für Gewerbe und energieintensive Industrie bei der KWK-Umlage
16. Subventionierung der Kernenergie
17. Exportkreditgarantien (Hermesdeckungen) für Kohlekraftwerke
18. Energiesteuervergünstigung für Dieselkraftstoff
19. Entfernungspauschale
20. Energiesteuerbefreiung des Kerosins
21. Mehrwertsteuerbefreiung für internationale Flüge
22. Energiesteuerbefreiung für Binnenschifffahrt
23. Energiesteuerbegünstigung von Arbeitsmaschinen und Fahrzeugen, die ausschließlich dem Güterumschlag in Seehäfen dienen
24. Pauschale Besteuerung privat genutzter Dienstwagen
25. Biokraftstoffe
26. Eigenheimzulage
27. Bausparförderung
28. Soziale Wohnraumförderung
29. Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
30. Agrarförderung der Europäischen Union
31. Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“
32. Steuervergütung für Agrardiesel
33. Befreiung landwirtschaftlicher Fahrzeuge von der Kraftfahrzeugsteuer
34. Subventionen für Branntweinproduktion
35. Fischereiförderung der Europäischen Union
36. Umweltschädliche Mehrwertsteuerbegünstigung

Neuigkeiten

2023-11-26 18:44:13 +0100

Diese Petition hat der Petitionsausschuss des Bundestags 2021 abgeschlossen, weil "dem Anliegen teilweise entsprochen worden ist". Heißt für mich: Subventionen werden bereits abgebaut. Aber: Anfang 2020 waren es 57 Mrd Euro umweltschädliche Subventionen, inzwischen sind es über 65 Mrd Euro. Abbau sieht anders aus.
Im Koalitionsvertrag hatten SPD, FDP und die Grünen 2021 vereinbart, umweltschädliche Subventionen abzubauen. Stattdessen setzte die Ampelregierung den Klima- und Transformationsfonds auf, mit dem die Klimaziele annähernd erreicht werden sollen. 60 Mrd. Euro aus dem Corona-Topf wanderten in den KTF. Laut Bundesverfassungsgericht vom 15.11.23 geht das nicht. Doch statt endlich umweltschädliche Subventionen abzubauen, durch die rund 65 Mrd Euro frei werden, schlägt die FDP Kürzungen im Sozialbereich vor.
Die Petition hat ja an Aktualität nicht verloren. Gerne weiter teilen, wer mehr Reichweite hat als ich: gerne pushen, danke.

2023-11-22 19:12:53 +0100

500 Unterschriften erreicht

2021-10-29 21:11:50 +0200

Das Umweltbundesamt hat seine Studie zu umweltschädlichen Subventionen aktualisiert und die Zahlen für das Jahr 2018 am 28. Oktober 21 vorgelegt: Inzwischen liegen die umweltschädlichen Subventionen bei 65,4 Milliarden Euro jährlich, fast die Hälfte davon geht in den Straßen- und Flugverkehr. Der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, sagt: "Es ist paradox, wenn der Staat mit vielen Milliarden den Klimaschutz fördert und gleichzeitig klimaschädliche Produktions- und Verhaltensweisen subventioniert. Beim Klimaschutz rennt uns bekanntlich die Zeit davon. Es ist daher wichtig, auch beim Abbau umweltschädlicher Subventionen schnell voranzukommen. Das entlastet die öffentlichen Haushalte und ermöglicht klimagerechte Investitionen, die mit Augenmaß für die sozialen und wirtschaftlichen Folgen erfolgen müssen."
https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/umweltschaedliche-subventionen-fast-die-haelfte

2021-07-04 18:34:28 +0200

Der Petitionsausschuss schloss am 7. Mai das Verfahren zu meiner Petition https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2020/_02/_24/Petition_107451.nc.html
ab, "weil dem Anliegen teilweise entsprochen wird".
Die Stellungnahme des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) erreichte mich nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 29. April: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/bvg21-031.html

2021-07-04 18:34:17 +0200

Stellungnahme in Auszügen:
(...) 1. "Im Koalitionsvertrag ist verankert, alle Subventionen - neue und alte - gemäß den subventionspolitischen Leitlinien und dem Prinzip der Nachhaltigkeit einer stetigen Überprüfung zu unterziehen. Gemäß den erweiterten "Subventionspolitischen Leitlinien" unterliegen deshalb alle Subventionen einer Nachhaltigkeitsprüfung (vgl. Subventionsbericht der Bundesregierung; Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung [2016)); federführend sind die jeweils fachlich zuständigen Ministerien."

2021-07-04 18:32:03 +0200

2. "Im Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsprüfung steht, die Auswirkungen der Maßnahmen aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive abzuwägen und somit insbesondere Zielkonflikte transparent zu machen. (…)
Darüber hinaus hat sich die Bundesregierung im Klimaschutzplan 2050 dazu verpflichtet, sich auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene dafür einzusetzen, dass unter Berücksichtigung von Verbraucher- und sonstigen volkswirtschaftlichen Interessen umweltschädliche Subventionen abgebaut beziehungsweise in Investitionen für zukunftsorientierte, sozialökologisch gerechte Maßnahmen umgewidmet werden.
Auch auf EU-Ebene (,,European Green Deal" 2019), und in internationalen Initiativen wird Subventionsüberprüfung / -abbau adressiert (Sustainable Development Goals, hier: SGD 12c; G20-Beschlüsse von Pittsburgh 2009, bei denen sich Deutschland dazu verpflichtet hat, Subventionen für fossile Energieträger mittelfristig auslaufen zu lassen)."

2021-07-04 18:31:51 +0200

3. "Etliche Unternehmen, die von umwelt- und klimaschädlichen Subventionen betroffen sind, stehen im internationalen Wettbewerb. Kurzfristige, weitgehende Streichungen könnten erhebliche ökonomische und soziale Verwerfungen zur Folge haben. Häufig kann es daher nicht um eine einfache Abschaffung der Subventionen gehen; sondern um eine kluge Ausgestaltung, die verstärkt Anreize für klima-/ umweltfreundlicheres Verhalten setzt, ohne insbesondere einkommensschwache Haushalte unverhältnismäßig zu belasten. Für den Abbau umweltschädlicher Subventionen ist teilweise eine europaweite Koordinierung erforderlich. So bestimmt die EU-Energiesteuerrichtlinie; dass eine Kerosinsteuer lediglich auf Inlandsflüge erhoben werden darf oder dann, wenn zischen zwei Mitgliedsstaaten ein bilaterales Abkommen vorliegt. Für eine Kerosinsteuer ohne bilaterale Abkommen wäre zunächst eine Änderung der EU-Energiesteuerrichtlinie notwendig."

2021-07-04 18:31:40 +0200

4. "Ein Abbau der Mehrwertsteuerbefreiung für grenzüberschreitende Flüge erfordert eine Änderung der EU-Mehrwertsteuerrichtlinie. Für Änderungen von Steuervergünstigungen bedarf es zur Gesetzesänderung der Zustimmung des Bundesrates. Neue Subventionen sind im Übrigen vor ihrer Einführung einer besonders intensiven Prüfung zu unterziehen, da Beharrungstendenzen spätere Änderungen wesentlich erschweren (vgl. 7. Subventionsbericht der Bundesregierung)."

2021-07-04 18:31:30 +0200

5. "Neue Subventionen sollten daher - soweit sie erforderlich sind - vorrangig als Finanzhilfen gewährt werden und bestehende Steuervergünstigungen im Rahmen von Evaluierungen auf die Möglichkeit einer Umwandlung in Finanzhilfen oder etwa ordnungsrechtliche Maßnahmen überprüft werden."

2021-07-04 18:31:18 +0200

6. "Im Klimaschutzplan 2050 ist ein Auftrag zur Überprüfung der Anreiz- und Lenkungswirkung hoheitlich veranlasster Energiepreisbestandteile in Form von Abgaben, Umlagen und Steuern verankert.
Der Petitionsausschuss sieht vor diesem Hintergrund keinen Anlass für darüberhinausgehende Maßnahmen im Sinne der Petition. Er empfiehlt, das Petitionsverfahren abzuschließen, weil dem mit der Petition verfolgten Anliegen bereits teilweise entsprochen worden ist."

2020-11-11 16:03:56 +0100

Von Greenpeace gibt es eine neue Studie zu klimaschädlichen Subventionen: "Mit dem schrittweisen Abbau zehn besonders klimaschädlicher Subventionen in den Sektoren Energie, Verkehr und Agrar kann Deutschland jährlich bis zu 46 Milliarden Euro Einnahmen erzielen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des “Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft” im Auftrag von Greenpeace. Aufsummiert knapp 100 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente würden perspektivisch jährlich bei Reform der betrachteten Subventionen gegenüber heute eingespart. Anders gesagt: Das entspräche etwa dem jährlichen Treibhausgasausstoß im PKW-Verkehr in Deutschland."
https://www.greenpeace.de/themen/energiewende/klimaschaedliche-subventionen

2020-11-02 18:55:16 +0100

"Nicht alles davon kann man von heute auf morgen abschaffen. Aber es ist schon schlimm genug, dass Umwelt- und Klimaschäden für viele Verursacher immer noch nahezu gratis sind. Man muss nicht auch noch Geld drauflegen," schreibt die Leiterin des Wissenschaftsressorts der SZ, Marlene Weiß, in einem Kommentar mit dem Titel "Dreht den Geldhahn zu!" https://www.sueddeutsche.de/wissen/fossile-brennstoffe-subventionen-klimapolitik-1.5099993
Statt Unternehmen und Verbraucher für Luftverschmutzung und Klimaschäden zur Kasse zu bitten, werden sie mit umweltschädlichen Subventionen belohnt. Die europäischen Wissenschaftsakademien habe dazu eine "ungewöhnlich drastische Stellungnahme" abgegeben https://tinyurl.com/y3zygmpj: "Trotz aller Rhetorik für einen grünen Aufschwung, der auf den Klimawandel und die biologische Vielfalt abzielt, zeigen die ersten G20-Maßnahmen den Widerstand gegen Veränderungen - über 150 Mrd USD zur Unterstützung fossiler Brennstoffe - 88 Mrd USD für saubere Energie.

2020-09-17 08:28:28 +0200

Im Bundestag wird heute über Klimaschutz und ökologisch-soziale Marktwirtschaft debattiert. Der Deutschlandfunk überträgt live https://www.deutschlandfunk.de/bundestag-beratungen-zu-umwelt-und-nachhaltigkeit.1939.de.html?drn:news_id=1173663
Die Petition Abbau umweltschädlicher Subventionen ist so aktuell wie nie. Bitte weiterverbreiten: https://weact.campact.de/petitions/abbau-umweltschadlicher-subventionen
Wir müssen weiter Druck auf die Politik für eine konsequente Energie- und Verkehrswende machen. 57 Mrd. Euro werden für umweltschädliche Subventionen ausgegeben. Dieses Geld brauchen wir für eine sozial-ökologische Transformation -jetzt!

2020-08-19 12:19:28 +0200

Liebe Unterzeichnende, ich habe Post vom Petitionsausschuss erhalten. Für die e-Petition 2-19--18-271-030291 Abbau umweltschädlicher Subventionen (gleichlautend wie diese hier) wird eine Beschlussempfehlung mit Begründung vorbereitet. Diese wird dann von zwei Abgeordneten (Regierung und Opposition) geprüft. Anschließend wird darüber im Petitionsausschuss beraten und dem Deutschen Bundestag eine Beschlussempfehlung zur Erledigung meiner Eingabe vorgelegt.
Deshalb die Bitte an alle hier: Verbreitet die Petition weiter, damit wir auf diese Beschlussfassung von außen Druck auf die Abgeordneten des Bundestags machen können. Denn 57 Mrd. Euro für umweltschädliche Subventionen ist mehr als rausgeschmissens Geld. Dieses Geld ist besser für die Verkehrs- und Energiewende angelegt, die endlich konsequent starten muss.
Ich zähle auf eure Unterstützung!

2020-05-04 19:50:33 +0200

100 Unterschriften erreicht